Trinkwasser-Entchlorung – Sinnhaftigkeit und Möglichkeiten
Chlor kennen die meisten aus dem Schwimmbad. Doch auch gechlortes Trinkwasser ist nichts Ungewöhnliches, denn die öffentlichen Versorger, die das Wasser aufbereiten, nutzen Chlor gern zur Reinigung und Desinfektion, denn es tötet Bakterien und sonstige Krankheitserreger ab und macht sie somit unschädlich. Dennoch sind viele Verbraucher unsicher, ob Chlor im Wasser gesundheitsgefährdend ist und es bedenkenlos getrunken werden kann. Daher denken viele über eine Trinkwasser-Entchlorung nach. Ob sie nötig ist und wie sie funktioniert, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Sie erhalten nützliche Informationen, welche potentiell schädlichen Wirkungen das Chlor im Wasser haben kann und wie es möglich ist, mit verschiedenen Filtertechniken dagegen zu steuern.
Chlor im Trinkwasser – wie gelangt es hinein?
Bei rund 40% der Menschen in Deutschland kommt gechlortes Wasser aus ihrem Hahn. Chlor ist im Trinkwasser ein häufiges Abfallprodukt chemischer Prozesse, beispielsweise durch Lösungsmittel oder PVC. Das entstehende Abwasser wird in das Kanalsystem eingeleitet, sodass es letzten Endes in das Trinkwasser gelangt. Zum anderen wird Chlor in Gebieten, in denen das Wasser einer erheblichen Belastung mit Keimen ausgesetzt ist, auch gern systematisch zugefügt. Chlor soll bei der Säuberung und Desinfektion des Leitungswassers helfen. Es tötet Viren, Bakterien und Einzeller ab. Bakterien stammen beispielsweise aus Einschwemmungen des Schmutzwassers durch Unwetter. Sie können auch über landwirtschaftlich ausgebrachte Gülle und Nitrat in das Grundwasser gelangen. Chlor wirkt insbesondere gegen Fäkalkeime wie den gefährlichen Ehec-Erreger. Die Wasserversorger sind für eine hohe Qualität des Trinkwassers verantwortlich. Es darf die Gesundheit der Verbraucher nicht gefährden. Doch die Frage, ob Chlor im Wasser für den Körper tatsächlich ungefährlich ist, bleibt bestehen.
Schadet Chlor im Trinkwasser der Gesundheit? Ist eine Trinkwasser-Entchlorung sinnvoll?
Ob vom Chlor im Trinkwasser gesundheitliche Risiken ausgehen und eine Trinkwasser-Entchlorung empfehlenswert ist, diesbezüglich gehen die Meinungen auseinander. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sind Sie gut damit beraten, das Wasser vor dem Trinken oder Verzehr zu filtern. Bei Chlor handelt es sich immerhin um einen Stoff, der auch mit pflanzlichem und tierischem Gewebe reagiert. Die Auswirkungen von Chlor im Trinkwasser bzw. auf den Körper und der Sinn einer Trinkwasser-Entchlorung werden daher viel diskutiert. Völlig unbedenklich ist es nicht für den menschlichen Organismus. Laut Studien bilden sich bei dauerhafter Aufnahme von Trinkwasser mit Chlor Nebenprodukte, die krebserregend sein sollen. Trinkwasser, das mit Chlor angereichert ist, sollte daher nicht über eine lange Zeit hinweg getrunken werden. Dies gilt vor allem für Schwangere und Eltern von Säuglingen. Die Menge an Chlor spielt ebenso eine entscheidende Rolle. Das Leitungswasser wird in Deutschland streng kontrolliert. Die zulässige Menge von Chlor ist in der Trinkwasserverordnung geregelt. Maximal 0,3 mg freies Chlor dürfen je Liter Leitungswasser enthalten sein. Ansonsten ist eine Trinkwasser-Entchlorung nötig.
Trinkwasser-Entchlorung – welche Möglichkeiten gibt es?
Es heißt zwar, dass genannte gesundheitliche Risiken bei einer geringen Dosierung von Chlor nicht bestehen, doch es ist ratsam, durch das Filtern des Trinkwassers unnötige eventuelle gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Es handelt sich immerhin um eine Chemikalie, die zumindest in einer hohen Konzentration für den Körper schädlich ist. Bezüglich der genauen Höhe einer unschädlichen Menge gehen die Meinungen weit auseinander. Sie werden kaum verbindliche Aussagen finden, auf die Sie sich verlassen können. Eine Trinkwasser-Entchlorung kann einfach und schnell erfolgen. Abkochen ist bei kleineren Wassermengen möglich. Für die Trinkwasser-Entchlorung von größeren Mengen sollten Sie auf ein Filtersystem zurückgreifen:
• Aktivkohle
Die Trinkwasser-Entchlorung findet beispielsweise mit der Hilfe eines Aktivkohlefilters statt. Aktivkohle filtert die Schadstoffe durch seine feinporige Oberfläche aus dem Wasser. Der Aufbau der Aktivkohlefilter ist ähnlich wie beim Sandfilter. Die Konzentration von Chlor kann dadurch wirksam verringert werden, während der Mineralstoffgehalt unverändert bleibt. Mit Aktivkohle können Sie das Chlor schneller, effektiver und ressourcenschonender entfernen, als es beim Abkochen des Wassers der Fall ist.
• Ionenfilter und Umkehrosmose
Auch Ionenfilter und Umkehrosmose können die Substanz aus dem Trinkwasser entfernen: Ionentauscher entziehen dem Wasser die negativ geladenen Chlor-Ionen und ersetzen sie durch ungefährliche Ionen. Das Prinzip beruht darauf, dass zahlreiche im Trinkwasser gelöste Stoffe wie Chlorid in ionischer Form vorliegen. Bei der Umkehrosmose wird das Wasser mittels Pumpe durch eine feine, engmaschige Membran geleitet, damit die Chlorverbindungen nicht in das Trinkwasser gelangen. Mit diesem Verfahren der Trinkwasser-Entchlorung können Sie das Wasser von fast allen darin gelösten Stoffen befreien. Bei der Wasseraufbereitung und -reinigung stellt es ein hoch effektives Verfahren dar, das zuverlässig sämtliche unerwünschte Inhaltsstoffe entfernt.
Zusammenfassung
Das Trinkwasser wird in Deutschland streng kontrolliert, sodass es eigentlich unbedenklich getrunken werden kann. Ob es durch enthaltenes Chlor gesundheitsschädliche Auswirkungen hat, ist seit langem umstritten. Wer sichergehen und sämtliche, eventuell bestehende gesundheitliche Risiken meiden möchte, kann das Wasser filtern. Dies ist durch Aktivkohle möglich. Dank der porösen und feinporigen Oberfläche wird eine katalytische Wirkung entfaltet und das Chlor kann im großen Umfang aufgenommen und aus dem Wasser entfernt werden. Auch Ionenfilter und Umkehrosmose sind wirksame Möglichkeiten der Trinkwasser-Entchlorung. Diese aufwändigeren Verfahren basieren auf chemischen Prozessen. Filtersysteme sind im Vergleich zum Abkochen des Wassers umweltfreundlicher. Sie entziehen zudem nicht nur Chlor, sondern ebenso andere potentiell schädliche Stoffe wie Blei, ohne dabei wertvolle Mineralien abzufangen.
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