Filtration mit Aktivkohle

Aktivkohle wird in vielen Bereichen eingesetzt. So auch für die Filtration verschiedener Substanzen und das nicht nur im gewerblichen Bereich, sondern durchaus auch zu Hause in den eigenen vier Wänden. Der Zweck der Filtration mit Aktivkohle liegt vor allem darin, giftige Chemikalien aus Flüssigkeiten oder Gasen zu filtern. Ebenso werden hierdurch Stoffe wie Schwermetalle oder Staub herausgefiltert. Das Einsetzen der Aktivkohle in Filtern ist sehr vielfältig, lesen Sie hier, in welchen Bereichen Aktivkohlefilter überhaupt eingesetzt werden.

Aktivkohle, was ist das?

Aktivkohle wird häufig auch medizinische Kohle genannt, denn nicht nur in Filtern wird diese verwendet, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Gut bekannt ist sie vor allem auch aus der Medizin bei Magen- und Darmleiden. Bei dieser Kohle handelt es sich um einen fernkörnigen und porösen Kohlenstoff, der eine große innere Oberfläche besitzt und daher als Absorptionsmittel in vielen Bereichen eingesetzt werden kann. So wird die Aktivkohle vor allem in der Medizin, der Chemie, der Klima- und Lüftungstechnik, der Abwasserbehandlung sowie auch der Trinkwasseraufbereitung genutzt und ist daher sehr vielfältig einsetzbar. Die Kohle wird aus mineralischen, petrochemischen, tierischen und pflanzlichen Stoffen hergestellt. So können als Material für die Verbrennung Nussschalen, Holz, Torf, verschiedene Kunststoffe oder auch Braun- und Steinkohle dienen. Tierkohle hingegen besteht aus Knochen- oder Blut.

Anwendungsgebiete von Aktivkohle in Filtern zur Reinigung von Luft und Gasen

Aktivkohle hat einen großen Anteil an der Tabakindustrie, denn hier wird sie vor allem in Zigaretten- oder Pfeifenfiltern und auch in Cigarillos eingesetzt. Die porösen kleinen Kohlenstücke führen den eingesogenen Rauch so durch ein Labyrinth, dass ein großer Teil des schädlichen Nikotins hier herausgefiltert wird und in der Aktivkohle hängen bleibt. Der Geschmack des Tabaks wird hierdurch jedoch nur leicht beeinträchtigt. Ebenso findet die Filtration mit Aktivkohle auch in Wasserpfeifen statt, damit der Rauch die Schadstoffe verliert. Auch Atemschutzmasken sind in der Regel mit Aktivkohlefiltern ausgestattet. So gelangen gefährliche Substanzen aus Rauch, Gasen oder der Luft nicht in die Atemwege.

Wahrscheinlich haben Sie auch eine Dunstabzugshaube in der Küche über dem Herd. Bläst diese die Luft nicht nach draußen sondern handelt es sich hierbei um ein Umluftgerät, dann filtert hier die Aktivkohle die Kochgerüche aus der eingesogenen Luft, bevor diese wieder zurück in die Küche gelangt. In der Industrie werden die Filter auch in Tankanlagen eingesetzt, um hier die Benzindämpfe aus der Abluft einzudämmen, damit diese nicht nach draußen in das direkte Umfeld gelangen. Und auch Chemiekonzerne setzen große Aktivkohlefilter ein, damit die chemischen Substanzen und die hiermit einhergehenden Gerüche nicht in die Umwelt und die direkte nähere Umgebung gelangen.

Filtration von Flüssigkeiten mit Aktivkohle

Aber nicht nur für Luft und Gase werden die Filter mit Aktivkohle eingesetzt, auch in der Trinkwasseraufbereitung spielt die Filtration mit Aktivkohle eine große Rolle. Hier sollen sie vor allem Geschmacks- und Geruchsstoffe aus dem Trinkwasser filtern, wie Humin-Säuren, aber auch Kohlenwasserstoffe. Da auch Chlor oder Ozon, Stoffe die dem Trinkwasser im Wasserwerk beigemischt werden, wieder herausgefiltert werden, ist in vielen Wasserfiltern für zu Hause Aktivkohle zu finden. So werden aus dem Wasser neben den geruchs- und geschmacksstörenden Stoffen aber auch Bakterien, chemische Flüssigkeiten, Süßungsmittel oder Glycerin entfernt, wenn diese durch den Aktivkohlefilter gelangen. In der Nahrungsmittelindustrie hingegen werden die Filter verwendet, um Störstoffe oder auch farbgebende Stoffe zu entfernen. In der Alkoholherstellung werden so auch unerwünschte Aromen aus Spirituosen wie Wodka gefiltert. Weißer Rum erhält seine helle Farbe, weil er zuvor durch einen Aktivkohlefilter geflossen ist, um die Farbstoffe abzufangen.

Filtration mit Aktivkohle in weiteren Bereichen

So sind Raumlüftungen mit Aktivkohlefiltern ausgestattet, damit störende Gerüche abgefangen werden können. Sogar Einlagen, die aktivkohlehaltig sind, können in Schuhen den unangenehmen Schweißgeruch auffangen. In Fahrzeugen werden die Filter eingesetzt, um Pollen, Gerüche oder Feinstaub nicht ins Fahrzeuginnere gelangen zu lassen. Auch aus der Aquaristik ist die Filtration mit Aktivkohle gut bekannt, hier werden Schadstoffe aus Fischteichen und Aquarien gefiltert. Ebenfalls wird so das perfekte Bier gebraut und es werden Gärungsnebenprodukte wie Ester und Fuselöle aus dem Gebräu absorbiert. Chemische Reinigungen könnten ohne die Filtration mit Aktivkohle gar nicht in einem Wohn- oder Geschäftsbereich existieren, da hier die Chlorkohlenwasserstoffe aus den Abgasen und der Abluft mit Aktivkohle gefiltert werden. Und natürlich werden die Aktivkohlefilter auch in jedem Indsutriezweig eingesetzt, um die Abluft zu neutralisieren, wie bei Produktionsanlagen, Abfallverbrennungsanlagen oder der Brennstoffherstellung.

Geschichte der Filtration mit Aktivkohle

Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Forscher auf Absorptionswirkung der Holzkohle aufmerksam. Es wurde festgestellt, dass Holzkohle Flüssigkeiten entfärben konnte. So wurde die Holzkohle das erste Mal für die Filterung im Jahr 1794 in einer Zuckerfabrik angewendet. Die moderne Aktivkohleherstellung wurde jedoch erst im Jahr 1901 patentiert und ab da an auch regelmäßig angewendet. So wird auch heute in vielen Firmen, in denen Gase und Luft gereinigt werden müssen, mit Aktivkohlefiltern gearbeitet. Vor allem auch in Werkshallen, in denen die Mitarbeiter verschiedenen chemischen Substanzen in der Luft ausgesetzt sind, helfen große Filter bei der Reinigung der Luft.